- Influenza bringt bei Sauen Reproduktionsverluste
- Atemwegserkrankungen verringern die Mastleistung
- Das Fazit: Investitionen in die Tiergesundheit lohnen sich!
Der Beitrag "Atemwegserkrankungen bei Schweinen und ihre finanziellen Folgen" beschäftigte sich zunächst mit den möglichen Auswirkungen verschiedenster Atemwegserreger (z. B. Influenza) auf die verschiedenen Produktionsstufen.
Unter Nutzung von Deckungsbeitragsrechnern wie zum Beispiel von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) konnten wir Ihnen bereits zeigen, welchen Einfluss beispielsweise eine reduzierte Reproduktionsleistung der Sau auf die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes haben kann.1
Doch nicht nur die Fitness der Sau, welche sich auf die Biestmilchqualität und -menge auswirkt und damit direkt für den erfolgreichen Start ins Leben eines Ferkels verantwortlich ist, hat Auswirkungen auf die tierischen Leistungen und Ihre Wirtschaftlichkeit. Auch als Mäster können Sie Einfluss auf Ihren Erfolg nehmen.
Am Beispiel einer APP-Infektion (Actinobacillus pleuropneumoniae) zeigte sich bereits ein Verlust von 3,20 € Deckungsbeitrag pro Tier, wenn die Verluste durch die Erkrankung um 0,9 % angehoben und die täglichen Zunahmen um 70 g pro Tag reduziert wurden, bei einem insgesamt durchschnittlichen Leistungsniveau. Je gesünder Ihre Haltung ist, desto höher werden die monatlichen Verluste durch einen Krankheitseinbruch. Zumal bei einem akuten APP-Ausbruch auch von einer höheren Verlustrate auszugehen ist. Hinzu kommen die fehlenden Einnahmen für die Tiere, die man nicht mehr an den Schlachthof bringt.
Die Schlussfolgerung all unserer Zahlenbeispiele und Berechnungen ist daher logisch:
Investitionen in die Tiergesundheit lohnen sich!
Sowohl in der Reproduktion als auch in der Mast sind gesunde und damit leistungsstarke Tiere der entscheidende Faktor für den Betriebserfolg. Krankheiten können zu einer gestörten Reproduktion, schwachen Gewichtszunahmen, verlängerter Mastdauer mit erhöhten Kosten und auch zu Tierverlusten führen. Darüber hinaus entstehen Behandlungskosten und erkrankte Tiere stören die normalen Betriebsabläufe in Reproduktion, Aufzucht und Mast. Das führt zu einem höheren Arbeitsaufwand, was ebenfalls Mehrkosten verursacht.
Investitionen in die Tiergesundheit sind somit ein Muss! Einige Grundvoraussetzungen gilt es immer zu beachten: Haltungsbedingungen und Hygiene sollten optimal sein. Zusätzlich sind Impfungen gerade bei Atemwegserkrankungen das Mittel der Wahl, um die Bestände gesund zu erhalten. Mit dem erfolgreichen Einsatz von entsprechenden Impfstoffen, haben Sie auch die Möglichkeit, den Einsatz von Antibiotika, die Sie gerade bei bakteriellen Infektionen wie APP immer wieder benötigen, drastisch zu reduzieren. Ein Thema, das seit Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Vorbeugen durch Impfungen schützt Bestände
Der Schutz der Sauen durch regelmäßige Bestandsimpfungen erzeugt einen gleichmäßigen Impfschutz der Herde und senkt den Infektionsdruck.2 In der Folge können mehr lebensstarke Ferkel geboren werden, die Zahl der Absetzer steigt.
Impfungen rechnen sich beim Deckungsbeitrag
Kosten für Impfungen muss man immer von zwei Seiten sehen. Natürlich stehen am Anfang die Kosten der Impfung, die etwa 4,00 bis 5,00 Euro pro Sauenimpfung und 2,00 bis 3,00 Euro pro Ferkelimpfung betragen. Aber auf der anderen Seite sind es keine reinen Kosten, sondern eher eine Investition, die sich im Vergleich zu den zuletzt errechneten Deckungsbeiträgen, auch in Betrieben mit mittlerem Leistungsniveau auszahlen. Beachten Sie immer, dass der tatsächliche Preis einer Impfung vor allem davon abhängig ist, um welchen Impfstoff (gegen welchen Erreger soll geschützt werden, Hersteller, Impfintervalle etc.) es sich dabei handelt. Auch das Impfschema kann von Betrieb zu Betrieb variieren und ist teils von den örtlichen Gegebenheiten abhängig. Für genaue Informationen sprechen Sie bitte immer mit Ihrem bestandsbetreuenden Tierarzt*. Nur er kann Ihnen valide Preisinformationen an die Hand geben.
Mehr verkaufte Ferkel bedeuten mehr Ertrag
Da die Fixkosten in der Ferkelhaltung in jedem Fall vorhanden sind, trägt am Ende jedes einzelne verkaufte Ferkel zur Kostendeckung bei. Mehr lebensstarke Ferkel bedeuten mehr Verkauf und mehr Erfolg!
Gesunde Sauen und Ferkel sind die Grundlage für einen wirtschaftlich gesunden und erfolgreichen Betrieb: Investitionen in die Gesundheit zahlen sich aus!
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* Diese Formulierung dient nur dem Lesefluss, es sind natürlich alle Personen jeden Geschlechts einbezogen.
1 https://www.stmelf.bayern.de/idb/default.html
2 White LA, Torremorell M, Craft ME. Influenza A virus in swine breeding hers: Combination of vaccination and biosecurity practices can reduce likelihood of endemic piglet reservoir. Prev Vet Med (2017) Mar 1:138:55-69. DOI: 10.1016/j.prevetmed.2016.12.013.