Mit Wissen und Maßnahmen gegen Circoviren: Für gesunde Schweine und stabile Betriebe


Das Porcine Circovirus Typ 2, kurz PCV2 oder „Circovirus“
Circoviren (PCV2) sind weltweit verbreitet und nahezu in allen Schweinebeständen zu finden. Sie zählen zu den bedeutendsten Viren beim Schwein und stehen in Verbindung mit verschiedenen klinischen Bildern – insbesondere bei Aufzucht- und Mastschweinen.
Circoviren:
- Richten sich gegen das Immunsystem des Schweins und machen dieses dadurch anfälliger für weitere Erreger.
- Verursachen Schaden häufig in Wechselwirkung mit anderen Erregern.
- Sind besonders gefährlich: Sie können auch ohne sichtbare Symptome (subklinisch) auftreten.
- Können erhebliche wirtschaftliche Folgen durch Leistungseinbußen hervorrufen.

Seine Anpassungsfähigkeit: ein unterschätzter Risikofaktor
Das Circovirus ist ein sehr anpassungsfähiges Virus. Verschiedene Varianten (Genotypen) zirkulieren gleichzeitig in Schweinebeständen – und zeigen sich nicht immer durch eindeutige Symptome.
Wird im Bestand der Genotyp PCV2d diagnostiziert, lohnt sich ein genauer Blick auf die eingesetzte Vakzine: Viele Impfstoffe bieten eine Kreuzprotektion gegenüber verschiedenen PCV2-Genotypen. Eine Vakzine, die PCV2d gezielt im Antigenprofil berücksichtigt, kann hier eine zusätzliche Absicherung bieten.
Die Anpassungsfähigkeit des Virus und das Auftreten subklinischer Infektionen ohne sichtbare Symptome erschweren die Einschätzung des Infektionsdrucks und die Prävention im Bestand.

Gewissheit schaffen und Verluste vermeiden mit dem Ceva Lung Program.
Circoviren, Mykoplasmen und andere Erreger wirken sich auf die Atemwege Ihrer Schweine aus. Mehr als 130.000 Lungen aus über 700 Betrieben wurden bereits nach einem wissenschaftlich anerkannten, standardisierten Verfahren am Schlachthof bewertet und erfasst - für praxisnahe Daten und gezielte Entscheidungen in der Bestandsbetreuung.
Die klassischen Symptome einer Circo-Infektion – oft nicht mehr eindeutig
Typisch, aber seit der Verfügbarkeit von Impfstoffen nicht mehr so häufig zu beobachten:

- Gewichtsverlust
- Kümmern
- Rauhes Haarkleid, blasse Haut
- Vergrößerte Lymphknoten

- Husten
- Lungenentzündung
- Atemnot

- Durchfall
- Darmentzündungen

- Rot-violette Hautflecken, überwiegend auf Bauch und Beinen
- Nierenentzündung

- Spätaborte
- Totgeburten oder schwache Ferkel
- Mumien
Die aktuell größte Gefahr: Infektionen ohne sichtbare Symptome
Subklinischen Circo-Infektionen treten heutzutage sehr häufig auf und können erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und Produktivität von Schweinen haben.

Wesentliche Effekte sind:
- Verzögertes Wachstum
- Erhöhte Futterverwertung
- Auseinanderwachsen der Tiere
- Erhöhte Medikamentenkosten
- Reduzierte Wirksamkeit von Impfstoffen
- Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber anderen Infektionen

Die wirtschaftlichen Folgen sind spürbar
Eine britische Studie berechnete einen Verlust von 8,10 £ oder 9,56 €* für jedes Schwein mit subklinischer Circo-Infektion, das das Schlachtalter erreicht.
Für einen Betrieb mit 1000 Sauen, 30 Schlachtschweinen pro Sau und Jahr und 10 % Schweinen mit subklinischer PCV2-Infektion bedeutet dies einen Verlust von 28.680 € pro Jahr.

In über 80 % der 54 untersuchten Bestände, deren Schweine PCV2-assoziierte klinische Symptom aufzeigten, wurde PCV2d in Gewebeproben nachgewiesen.⁵

Lungenproben von Schweinen mit Lungenentzündung am Schlachthof aus 61 unterschiedlichen Beständen, waren zu über 69% PCV2d-positiv.⁶
Der Infektionsdruck steigt
PCV2d ist heute der dominierende Genotyp in europäischen Schweinebeständen. Vor allem in Betrieben mit dem klinischen Erscheinungsbild einer PCV2-Infektion wird am häufigsten der Genotyp PCV2d nachgewiesen.1,2,3,4
Da PCV2d die Fähigkeit besitzt, effizienter an die Zielzellen des Immunsystems zu binden und dadurch mehr Zellen infizieren kann, führt dies zu einer stärkeren Vermehrung des Virus und somit zu einer höheren PCV2d-Viruslast, als dies bei den Genotypen PCV2a und PCV2b der Fall ist.
Dies belegen Ergebnisse aktueller wissenschaftlichen Studien.5,6
Viele verfügbare Impfstoffe bieten eine Kreuzprotektion gegenüber verschiedenen PCV2-Genotypen. Bei Nachweis des aktuell dominierenden Genotyps PCV2d kann es sinnvoll sein, eine Vakzine zu wählen, die diesen gezielt im Antigenprofil berücksichtigt. Welche Lösung im Einzelfall am besten passt, kann das Team Ihrer Tierarztpraxis gemeinsam mit Ihnen beurteilen.


Automatische Stroh-Entstaubung – eine Möglichkeit zur Unterstützung der Atemwegsgesundheit – © TopAgrar
Das Stallklima als Stellschraube
Neben Diagnostik und Impfung können Landwirtinnen und Landwirte selbst viel tun, um die Atemwege ihrer Schweine zu schützen, ganz ohne Medikamente.
- Wenig Staub im Stall ist entscheidend – z. B. durch saubere Einstreu, Pelletfutter oder Ölzusätze.
- Schadgase wie Ammoniak sollten möglichst niedrig gehalten werden – etwa durch gutes Lüften und regelmäßige Reinigung.
- Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine Rolle: Ideal sind 50–80 %.
- Temperaturschwankungen und Zugluft bedeuten Stress – sie sollten vermieden werden.
- Durch Rein-Raus-Verfahren und die Trennung nach Altersgruppen lässt sich das Risiko für Infektionen zusätzlich senken.
- Und auch die Bestandsdichte ist ein Faktor: Ist sie zu hoch, leidet die Luftqualität – und damit die Gesundheit der Tiere.

Jede Lunge einer Schlachtpartie wird von geschulten Scorern bewertet, in einer App erfasst und anschließend ausgewertet.
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Auffällige Lungen werden beprobt und zur Untersuchung auf wichtige Erreger, wie App, M. hyo, PRRSV, Influenzavirus, PRRSV, PCV2, PCV3, in ein Labor gesandt.
Wie stark ist Ihr Bestand betroffen?
Durch eine Teilnahme am Ceva Lung Program können Sie herausfinden, was die Schlachtdaten über die Lungengesundheit Ihres Bestandes verraten und wie sie im anonymisierten Vergleich zu anderen Betrieben abschneiden.
Das Ceva Lung Program richtet sich exklusiv an landwirtschaftliche Betriebe. Das Ceva Lung Program dient dazu, die Lungengesundheit Ihrer Schweinebestände gezielt zu verbessern. Ihre Teilnahme als Landwirt:in ist im Rahmen einer wissenschaftlich begleiteten Initiative zur Lungengesundheit kostenfrei.
Sie erhalten nach Abschluss einen Bericht mit den Ergebnissen, Vergleichsdaten und wertvollen Handlungsempfehlungen.
Wiederholte Durchführungen ermöglichen Ihnen die Überwachung der Atemwegsgesundheit im Lauf der Zeit und die Bewertung der Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen, wie z. B. Impfungen.

Das Ceva Lung Program liefert Antworten.
Circoviren, Mykoplasmen und andere Erreger belasten die Lungengesundheit Ihrer Schweine. Das Ceva Lung Program erfasst Lungenbefunde objektiv am Schlachthof und liefert messbare Daten für gezielte Entscheidungen.
Mehr als 700 Landwirte in Deutschland und Österreich nutzen das Programm bereits und profitieren von klaren Ergebnissen direkt aus der Praxis.
1 Sibila et al (2021). Pathogens 10, 1016.
2 Wei et al (2019).
3 Bonckaert et al. (2019). Proceedings of the 11h ESPHM conference, Utrecht.
4 top agrar: Eddicks, Schweineklinik München
5 Bonckaert et al. (2019). Proceedings of the 11h ESPHM conference, Utrecht.
6 De Jonghe et al. (2025). Proceedings of the 16h ESPHM conference, Bern.