Mit Wissen und Diagnostik gegen Mykoplasmen: Für mehr Tierwohl und Wirtschaftlichkeit

M hyo Bacteria
Was Schweinehalter über Mykoplasmen wissen sollten – und wie gezieltes Hinschauen den Unterschied macht
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Mycoplasma hyopneumoniae, auch kurz M. hyo oder „Mykoplasmen“

Mykoplasmen sind Bakterien, die gezielt den Atemwegstrakt der Tiere befallen. Sie verursachen chronischen Husten und Lungenentzündungen.

Die durch Mykoplasmen verursachte Lungenentzündungen gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in der Schweinehaltung.

M. hyo-Infektionen machen die Atemwege anfällig - andere Krankheitserreger, wie etwa Circoviren (PCV2), PRRS, APP, Influenza und Pasteurellen, haben dann leichtes Spiel und können zusätzliche Infektionen auslösen.

Die Verbreitung des Mykoplasmen wird auf bis zu 80 % der Schweinepopulation weltweit geschätzt und damit ist dieser Erreger in nahezu jedem Schweinestall zu finden. 

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Von sichtbar krank bis still gefährlich

In Schweinezuchtbetrieben gibt es große genetische Unterschiede zwischen den verschiedenen M. hyo-Stämmen.

Manche Stämme sind sehr krankmachend (hochvirulent), während andere nur leichte oder kaum erkennbare Symptome auslösen (niedrigvirulent).2

Hochvirulente Mykoplasmen-Stämme verursachen schwere Lungenläsionen und rufen eine starke Immunantwort hervor.

Niedrigvirulente Mykoplasmen-Stämme begünstigen Infektionen mit anderen Erregern – wie PCV2, PRRSV und App – ohne mit klar erkennbaren Symptomen verbunden zu sein.

Das ist besonders tückisch und kann weitreichende Folgen haben.

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Gewissheit schaffen und Verluste vermeiden mit dem Ceva Lung Program. 

Circoviren, Mykoplasmen und andere Erreger wirken sich auf die Atemwege Ihrer Schweine aus. Mehr als 130.000 Lungen aus über 700 Betrieben wurden bereits nach einem wissenschaftlich anerkannten, standardisierten Verfahren am Schlachthof bewertet und erfasst - für praxisnahe Daten und gezielte Entscheidungen in der Bestandsbetreuung.

Mehr erfahren & profitieren
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Das Bakterium schädigt die Flimmerhärchen (Zilien) im Atemwegstrakt, welche normalerweise Fremdstoffe und Krankheitserreger aus den Atemwegen wieder hinausbefördern.

Mykoplasmen ebnen den Weg für Infektionen mit weiteren Erregern

Mykoplasmen befallen die Atemwege von Schweinen und führen zu einer chronischen Lungenentzündung, die als „Spitzenlappenpneumonie“ bekannt ist.

Typisch für die Erkrankung sind:

  • Trockener, anhaltender Husten
  • Atemnot und Fieber

  • Kümmern und Wachstumsverzögerung

  • Lungenentzündungen 

Mykoplasmen schädigen die natürlichen Reinigungsmechanismen der Atemwege und machen diese anfälliger für Infektionen mit weiteren Erregern – etwa PCV2, PRRSV, App, Influenzaviren und Pasteurellen.

Die damit einhergehenden wirtschaftlichen Einbußen sind enorm.

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Lungenentzündung aufgrund einer kürzlich erfolgten Infektion mit M. Hyo (3–12 Wochen vor der Schlachtung)

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Narbengewebe aufgrund einer M. Hyo Infektion im jungen Alter (>12 Wochen vor der Schlachtung)

Fast die Hälfte aller Schlachtpartien ist auffällig.

Lungenläsionen (Lungenentzündung, Narbengewebe) aufgrund von M. hyo-Infektionen werden am Schlachtband noch immer häufig beobachtet. Die Unterschiede zwischen den Partien sind dabei groß.

Im Rahmen der CLP-Lungenuntersuchung von 946 Schlachtpartien deutscher Schweinebestände wurden im Zeitraum 2023 bis 2024 insgesamt 79.343 Lungenflügel untersucht und ausgewertet: 3

  • Durchschnittlich hatten 48,3% der Lungen M. hyo-ähnliche Läsionen
  • Die 25% besten Partien hatten < 23,8% M. hyo-ähnliche Läsionen
  • Die 25% schlechtesten Partien hatten > 71,4% M. Hyo-ähnliche Läsionen
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Die Verluste sind messbar

Die Ergebnisse einer groß angelegten niederländischen Studie aus 41.943 gesunden Lungen und 5.069 Lungen mit M. hyo-ähnlichen Läsionen quantifiziert die jährlichen Verluste.4

Schlachtschweine mit M. hyo-ähnlichen Lungenläsionen haben durchschnittlich 14g geringere Tageszunahmen als Schweine mit gesunden Lungen bei Schlachtung und ein um 2,52 kg geringeres Schlachtgewicht als ihre gesunden Artgenossen.

Das bedeutet einen Verlust von 5,04 € pro Schwein. *

Für einen Betrieb mit 1.000 Sauen, 30 Schlachtschweinen pro Sau und Jahr und 20 % Schweinen mit M. hyo-ähnlichen Läsionen bedeutet dies  einen jährlichen Einkommensverlust von 30.240 €.

* Bei einem Schlachtalter von 180 Tagen und einem durchschnittlichen Schlachtkörperpreis von 2,00 €/kg

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Automatische Stroh-Entstaubung – eine Möglichkeit zur Unterstützung der Atemwegsgesundheit – © TopAgrar

Das Stallklima als Stellschraube

Neben Diagnostik und Impfung können Landwirtinnen und Landwirte selbst viel tun, um die Atemwege ihrer Schweine zu schützen, ganz ohne Medikamente.

  • Wenig Staub im Stall ist entscheidend – z. B. durch bessere Einstreu, Pelletfutter oder Ölzusätze.
  • Schadgase wie Ammoniak sollten möglichst niedrig gehalten werden – etwa durch gutes Lüften und regelmäßige Reinigung.
  • Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine Rolle: Ideal sind 50–80 %.
  • Temperaturschwankungen und Zugluft bedeuten Stress – sie sollten vermieden werden.
  • Durch Rein-Raus-Verfahren und die Trennung nach Altersgruppen lässt sich das Risiko für Infektionen zusätzlich senken.
  • Und auch die Bestandsdichte ist ein Faktor: Ist sie zu hoch, leidet die Luftqualität – und damit die Gesundheit der Tiere.
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Jede Lunge einer Schlachtpartie wird von geschulten Scorern bewertet, in einer App erfasst und anschließend ausgewertet.

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Auffällige Lungen werden beprobt und zur Untersuchung auf wichtige Erreger, wie App, M. Hyo, PRRSV, Influenzavirus, PRRSV, PCV2, PCV3, in ein Labor gesandt.

Wie gesund sind die Lungen in Ihrem Bestand wirklich?

Durch eine Teilnahme am Ceva Lung Program können sie herausfinden, was die Schlachtdaten über die Lungengesundheit Ihres Bestandes verraten und wie sie im Vergleich (anonymisiert) dastehen.

Das Ceva Lung Program richtet sich exklusiv an landwirtschaftliche Betriebe. Das Ceva Lung Program dient dazu, die Lungengesundheit Ihrer Schweinebestände gezielt zu verbessern. Ihre Teilnahme als Landwirt ist im Rahmen einer wissenschaftlich begleiteten Initiative zur Lungengesundheit kostenfrei. 

Sie erhalten nach Abschluss einen Bericht mit den Ergebnissen, Vergleichsdaten und wertvollen Handlungsempfehlungen.

Wiederholte Durchführungen ermöglichen Ihnen die Überwachung der Entwicklung im Lauf der Zeit und die Bewertung der Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen, wie z. B. Impfungen.

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Das Ceva Lung Program liefert Antworten.

Circoviren, Mykoplasmen und andere Erreger belasten die Lungengesundheit Ihrer Schweine. Das Ceva Lung Program erfasst Lungenbefunde objektiv am Schlachthof und liefert messbare Daten für gezielte Entscheidungen.

Mehr als 700 Landwirte in Deutschland und Österreich nutzen das Programm bereits und profitieren von klaren Ergebnissen direkt aus der Praxis.

Anmelden & Verluste vermeiden

1 Batista et al. (2016).

2 Michiels et al. (2017). Veterinary Research 48:2.

3 Ceva, data on file, Ergebnissevon CLP Lungenchecks aufdeutschen und österreichischen Betrieben, Zeitraum: 2023–2024

4 Van Colen et al. (2024). Proceedings of the 15th ESPHM and 27th IPVS conference, Leipzig.

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