Wenn Saugferkeldurchfälle teuer zu stehen kommen:
- Sparmaßnahmen mit allen Konsequenzen kalkulieren
- (Gesundheits-) Vorsorge spart Zeit und Geld
- Kokzidienprophylaxe ist auf den meisten Betrieben notwendig
- Effizienzreserven im Arbeitsmanagement ausschöpfen
Ferkelerzeugung unter Druck
In der Ferkelerzeugung sind Arbeits-, Futter-, Energie- und Tiergesundheitskosten große Positionen auf der Ausgabenseite. Gerade die Futter- und Energiekosten sind zuletzt stark gestiegen und wirken sich durch politische Krisen auf die Märkte aus. Betriebsleiter sind gezwungen nach Einsparpotentialen im Betrieb zu suchen, denn die Verkaufserlöse bewegen sich nur selten in die gleiche Richtung und wenn doch, selten in der gleichen Geschwindigkeit. Kostendeckung ist das Minimalziel, Geldverdienen für das langfristige Überleben des Betriebes ein Muss. In solchen Situationen ist es naheliegend, dass Ferkelerzeuger alle Maßnahmen kritisch hinterfragen, deren Kosten sie nicht ohne weiteres an Aufzüchter und Mäster weitergeben können. Die Gesundheitsprophylaxe mit Mutterschutz- und Ferkelimpfungen aber auch die Parasitenprophylaxe stehen hier regelmäßig auf dem Prüfstand.
Nicht am falschen Ende sparen
Allzu rasch lässt sich die eine oder andere Mutterschutzimpfung beispielsweise gegen Durchfallerreger und die Kokzidienprophylaxe bei den Ferkeln streichen, bei Reinigungs- und Desinfektionsmitteln ein günstigeres beziehungsweise nicht wirksames Produkt bestellen und im Mischfutterwerk doch die günstigeren Komponenten ordern. Auf der Kostenseite ist so ein rascher Entlastungseffekt zu spüren. Vor allem aber die Einsparungen bei der Tiergesundheit bergen ein unkalkulierbares Risiko für Krankheitsausbrüche. Diese führen – und das können wie alle, die so etwas bereits erlebt haben sicher bestätigen - zu sehr viel höheren Kosten als die Prophylaxemaßnahmen verursachen. Erfolgreicher ist der Betriebsleiter, der nicht auf schnelle Effekte zählt, sondern die langfristigen Auswirkungen seiner Entscheidungen im Blick hat.
Fragen Sie sich also vor der Streichung, warum Sie gerade diese Prophylaxemaßnahme bislang durchgeführt haben. Seien Sie vorsichtig mit Veränderungen, wenn Ihre Antwort lautet: "Weil sie notwendig ist!" Besprechen Sie Änderungen außerdem immer mit Ihrem Tierarzt.
Nichts ändern, was läuft
Der bekannte Spruch, "never change a running system" ist der IT-Branche entliehen. Dort bedeutet es, dem Betriebssystem des Rechners nicht in dem Moment ein Update aufzuspielen und in der Funktion zu ändern, wenn der Anwender in kritischen Prozessen auf seine Funktionsfähigkeit angewiesen ist. Die angespannte Marktlage ist für den Ferkelerzeuger eine solch kritische Phase. Im übertragenen Sinn bedeutet das, laufen die Durchgänge im Abferkelstall rund, sollte der Betriebsleiter nur an den Stellschrauben drehen, wo negative Effekte nicht oder in einem kleinen kalkulierbaren und im Hinblick auf das Tierwohl und das Betriebsergebnis vertretbaren Ausmaß auftreten können. Einsparungen bei Tiergesundheitsmaßnahmen gehören hier nicht dazu. Das zeigt die Erfahrung und zahlreiche Erhebungen.
Der IT-Leitspruch hat seinen Ursprung in der Sportweisheit "never change a winning team". Als solches können alle Maßnahmen verstanden werden, die zu gesunden und leistungsfähigen Tieren führen, mit denen der Erzeugerbetrieb und die folgenden Stufen Geld verdienen können. Dieses Team hat so lange Bestand, wie es beste Ergebnisse liefert, wird jedoch stets weiterentwickelt. Neues wird eingeführt, wenn die Zeit es erlaubt. Phasen der Marktverwerfungen, Strukturveränderungen oder -brüchen sind wenig geeignet, um mit drastischen Veränderungen den Betriebserfolg zu riskieren. Im Klartext heißt das: Finger weg von allen Maßnahmen, die das Risiko von Misserfolg erhöhen. Maßnahmen, die mehr Sicherheit, höhere Leistungen, Tierwohl und Arbeitszufriedenheit versprechen, sollten jedoch ergriffen werden.
Kokzidienprophylaxe ist ein wichtiger Erfolgsfaktor
Saugferkeldurchfälle im Abferkelstall gehen häufig auf das Konto von Kokzidieninfektionen durch den Parasiten Cystoisospora suis (C. suis). Jüngere Untersuchungen haben ergeben, dass in über der Hälfte der schweinehaltenden Betriebe Kokzidien nachgewiesen werden können. Die positiven Befunde sind unabhängig von der Betriebsgröße und den Haltungsformen.
Es reichen nur wenige infektiöse Stadien aus, die die Ferkel in den ersten Lebensstunden aus der Buchtenumwelt aufnehmen, um ab dem 5. Lebenstag gelbe, pastöse Durchfälle zu verursachen und in einer nächsten Welle Wurfgeschwister zu infizieren. In der zweiten Lebenswoche läuft der sogenannte 10-Tage-Durchfall durch die infizierten Würfe und schädigt das Darmepithel. Leichtes Spiel in der geschädigten Darmschleimhaut haben dann weitere Durchfallerreger wie E. coli, Salmonellen, Rotaviren und allen voran Clostridien. Sie führen zu einer hohen Sterblichkeit bei ganz jungen Ferkeln bis hin zum Ausfall ganzer Würfe. Doch gerade symptomlos erkrankte Ferkel zeigen bald schlechte Zunahmen und sehr unterschiedliche Absetzgewichte. Den Einbruch können die Tiere nicht mehr kompensieren. Je nach Schwere des Verlaufs liegen die Einbußen von an Kokzidiose erkrankten Ferkeln bei 0,60 bis 3,00 €. Dem stehen Behandlungskosten von 0,30 € pro Ferkel gegenüber. Mit einem Saldo von 0.30 bis 2,70 € lohnt sich die Kokzidienprophylaxe auf alle Fälle.
Ausgelöster Schaden durch Kokzidieninfektion | Nutzen der kombinierten Kokzidien-/Eisenprophylaxe mittels Kombinationspräparat |
|
|
Toltrazuril in Kombination mit Eisen spart Zeit und Geld
In einer Erstanwendererhebung von CEVA für die kombinierte Gabe des Kokzidiostatikums Toltrazuril und der Eisengabe mit Gleptoferron in einer Injektion mit fester Dosis von 1,5 mL wurden zahlreiche positive Erfahrungen gemacht. Über 150 Betriebe nahmen an der Erhebung teil. Bereits 65 % der befragten Betriebe nutzten Toltrazuril meist oral zur Kokzidienprophylaxe.
Die kombinierte Gabe von Toltrazuril und Gleptoferron durch Injektion hat sich in der Praxis als besonders effektiv, zeitsparend und durch die gute Verträglichkeit als besonders tierfreundliche Maßnahme zur Prävention der Kokzidiose und Eisenmangelanämie erwiesen.
Gute Arbeitskräfte effizient einsetzen und binden
Viele Ferkelerzeuger arbeiten mit angestellten Arbeitskräften. Diese sollten effizient arbeiten, denn die Zeit im Abferkelbetrieb ist kostbar. Gute Arbeitskräfte sind teuer und rar. Es ist bereits schwer, engagierte oder gar qualifizierte Mitarbeiter für den Schweinebetrieb zu finden. Konfrontiert man sie regelmäßig mit kranken und sterbenden Tieren ist die Frustration groß. Kokzidiendurchfälle hinterlassen hartnäckige Verschmutzungen in den Abferkelbuchten. Der Mehraufwand für die Reinigung geht mit einem Mehraufwand für Zeit, Wasser und Energie ins Geld. Wirksame Desinfektionsmittel gegen Kokzidien sind deutlich teurer als normale Desinfektionsmittelzusätze. Die aufwändigen und körperlich anstrengenden Arbeiten sind unbeliebt. Gewerbe und Industrie konkurrieren erfolgreich mit sauberen und gut bezahlten Arbeitsplätzen um gute Leute.
Eine Injektion mit Toltrazuril ist sicher, in Kombination mit der Eisengabe spart sie Zeit. Gegenüber der oralen Gabe liegt die berechnete Einsparung bei 10 Sekunden pro Ferkel, bei etwa drei Minuten pro Wurf, bei rund einer Stunde in einer 20er Sauengruppe… 80 % der befragten Ferkelerzeuger empfinden beim Einsatz des Kombinationsproduktes eine Arbeitserleichterung, fast ebenso viele bemerken rosigere Ferkel und 51 % haben vitalere Ferkel registriert. Ein Landwirt beschreibt es plakativ: „Was ich mit der Spritze verabreiche, ist im Ferkel und bleibt da auch.“
Beispielrechnung Zeitersparnis im Jahr:
Ein Betrieb mit 300 Sauen und durchschnittlicher Wurfgröße von 34 Ferkeln pro Sau und Jahr hat insgesamt 10.200 Ferkel pro Jahr.
Eine Zeitersparnis von 10 Sekunden x 10.200 Ferkel entspricht circa 28 Stunden. Bei 25 € Stundenlohn sind das knapp 700 €.
Bei diesem Rechenbeispiel sind noch nicht die gesparte Zeit durch eine leichtere Reinigung und Desinfektion und weniger Behandlungen der Tiere eingerechnet. Auch der Mindererlös für leichte Ferkel, schlechtere Futterverwertung und im geschlossenen Betrieb eine Mast mit schlechter Leistung und längerer Mastdauer in Rechnung, wird schnell klar: Im Abferkelstall gelingt Geld verdienen am besten durch den Einsatz sicherer und innovativer Tiergesundheitsmaßnahmen, die nicht nur Zeit sparen, sondern schnell auch Geld.
Auch bei den Verlusten im Abferkelabteil konnte das Produkt mit durchschnittlich 2 % weniger Saugferkelsterblichkeit überzeugen. Gehen diese “mehr” Ferkel auch so durch die Aufzucht, hat man je nach Marktpreis für Aufzuchtferkel 80 € pro zusätzlich verkauftes Ferkel mehr. Auf einem Betrieb mit 300 Sauen sind das dann schnell über 13.000 €.